Folge: 05 Mexiko / Día de Muertos

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Heute befinden wir uns erst einmal mitten auf den Straßen Mexikos, in der Hand habe ich eine Tüte und ich lüfte gleich die Überraschung, was in dieser raschelnden Papiertüre ist – es ist ein Pan de Muerto. Ein „Pan de Muerto“ ist eine Art süßes Brötchen, das mit Knochen verziert ist – natürlich alles aus Teig. Das isst man hier während der Zeit des „Día de Muertos“ – der Tag der Toten. Die Straßen sind kunterbunt und überall sieht man Totenköpfe und Calaveras

Was sind Calaveras? Und wer ist La Catrina?

Die Innenstadt ist dekoriert mit Totenköpfen und Skelettel aus Pappmaché. Auf Spanisch sagt man entweder „Calaveras“ – damit sind vor allem die Totenköpfe gemeint – oder auch „Calacas“ein umgangssprachliches Wort für Skelett.  Bekannt ist besonders das Skelett, das einen großen, verzierten Hut trägt, und freundlich lacht. Das ist die Catrina, ein Skelett, das nun die Zeit des „Día de Muertos“ repräsentiert.

 Mix der Kulturen 

Ursprünglich kommt dieses Fest von den Azteken. Die Göttin des Todes der Azteken, Mictecacuatl, war Symbol der Festlichkeiten, die für den gesamten Monat August gefeiert wurden. Mexiko ist ein Land der Gegensätze und Vermischung verschiedener Kulturen. Dass der Tag der Toten nun Ende Oktober und Anfang November gefeiert wird, liegt an der Vermischung der ursprünglichen Tradition mit dem christlichen Tag der Allerheiligen. Als die Spanier das Land eroberten, zwangen sie ebenso ihren Glauben auf. Nicht selten wurden die wichtigsten Tempelstätten der Einwohner mit christlichen Kirchen überbaut, wie es etwa auch  beim Templo Mayor in Mexico City der Fall ist. Der „Día de Muertos“ ist erst seit 1960 ein Nationalfeiertag,  vorher wurde er von der Kirche als heidnisch abgeschrieben und nur im Süden Mexikos gefeiert. Inzwischen ist es ein Nationalfeiertag und riesengroßes Fest.

Die Traditionen zum Día de Muertos 

Ein wichtiger Teil der Festlichkeiten, spätetens berühmt geworden durch den Film Coco, sind die Altare, die in den Familien aufgestellt wurde. Auf diesen stehen unter anderem die berühmten Totenköpfe aus Zucker oder Schokolade, auf deren Stirn die Namen der Verstorbenen geschrieben sind. Dass die Verstorbene am „Día de Muertos“ zurückkehren, erkennt man am nächsten Morgen, wenn alle auf den Altar gestellten Süßigkeiten, besonders das „Pan der Muertos“, angeknabbert wurden. Viele Familien verbringen die Nacht auf den Friedhof, und auch der ist kein Ort, der schwarz und trist ist. Ganz im Gegenteil – der Friedhof blüht auf. Eine typische Blume ist die „Flor de Muertos“, die Blume der Toten, die dort die Gräber schmückt.

Posada, Rivera, und La Catrina 

Das berühmte Skellet La Calavera Catrina ist nun Symbol der Festlichkeiten und wurde zwischen 1910  und 1913 von eine Cartoonist erfunden. José Guadalupe Posada ist 1852 in Aguascalientes geboren und durch seine teilweise sehr kritischen Cartoons sehr bekannt geworden.  Mit der Catrina machte er sich lustig über die Mexikaner, die allem Europäischen nachheiferten. Etwas stand das in Verbindung mit dem damaligen Präsidenten Porfirio Díaz, ebenfalls bekannt für seine teilweise sehr europäische Orientierung. Posada hat diese Thematik mit der Catrina in der typischen spanischen Tracht aus Kolonialzeiten, aufgegriffen. Berühmt geworden ist die Calavera Catrina erst 1947 durch eine Wandmalerei von  Diego Rivera. Er hat ebenfalls die Catrina in einer Wandmalerei aufgegriffen, in welcher er alle wichtigen Persönlichkeiten Mexikos dargestellt wurden.

Mexikanische Lebensart und der typisch mexikanische Humor 

Mexiko ist eine Kultur, die immer bunt ist. Ihr kennt bestimmt das Lied mit den Zeilen: „Ay, ay, ay, ay, canta y no llores…“ – und das beschreibt es perfekt. Übersetzt heißen die Zeilen – weine nicht, sondern singe. Die Mexikaner haben einen unglaublichen Humor und machen sich auch über den Tod – nicht lustig, aber sie begegnen ihm mit Humor.  Sie begegnen ihm anders als wir – ich kenne Allerseelen oder Allerheiligen als unglaublich schwarzen, trüben und tristen Tag. Hier ist es ein Fest. Wir kennen in Deutschland vielleicht auch die Catrina und das dazugehörige Make-Up für Halloween – hier aber hat sie wesentlich mehr Bedeutung und Geschichte.

Día de Muertos in Mexiko – ein unvergessliches Erlebnis 

Wenn ihr eines die Chance dazu habt, den Día de Muertos in Mexiko zu erleben, solltet ihr Euch das nicht etgehen lassen.  Man kann es kaum in Worte fassen, wie besonders die Stimmung hier ist – aber man kann es sich als sehr kunterbunt und farbenfroh vorstellen, mit Transparentpapier, das über den Straßen weht, und jeder Menge Zucker in allen möglichen Farben und Formen. Selbst die Totenköpfe lachen, ganz gleich, ob sie aus Zucker, Schokolade oder Pappmaché sind – und die gehören natürlich ebenso wie all die Farben zu Mexiko einfach dazu. Viel Spaß beim Entdecken! 

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