Tag 1: Mit dem Jeep über den Salzsee
Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Heute Morgen kann ich es etwas entspannter angehen lassen, planmäßiger Start der Tour ist um 10:30, entsprechend genieße ich das Frühstück. Dann werde ich im Taxi zum Sammelpunkt gebracht. Dort tummeln sich zahlreiche Touristen, alle das gemeinsame Ziel im Blick: Die Salzwüste – und mehr. Meine lokale Ansprechpartnerin weicht mir Gott sei Dank nicht von der Seite. Nach einigen Minuten ist alles organisiert, ich steige in ein Auto mit 6 Portugiesen. Insgesamt sind diese mit 13 Leuten unterwegs, unser Konvoi besteht aus 3 Fahrzeugen.
Wochenlang habe ich mich auf Uyuni gefreut; nun endlich darf ich an der Uyuni Salzsee Tour (5 Tage) teilnehmen.
Unsere erste Station: Der Friedhof der Züge. Der Name ist Programm – zahlreiche abgestellte Lokomotiven und Waggons bieten Platz zum Turnen und für Fotos, ein rostiger Spaß! Hier herrscht ähnlich buntes Treiben wie bei der Ausgangsstation, alle Trupps fahren als erstes dieses Ziel an. Danach löst sich allerdings alles etwas auf, wir fahren endlich Richtung Salar de Uyuni.
Bevor es dann wirklich, wirklich losgeht, wird noch ein kleiner Zwischenstop zum Shoppen eingelegt. Auch ich werde schwach und erwerbe neben buntem Strickpulli – eindeutiges Erkennungsmerkmal eines jeden Touristen in Südamerika – auch noch einen zauberhaften Kühlschrankmagneten. Souvenirs: Check!
Nach etwa 15 Minuten Fahrt erreichen wir die Salzwüste, wobei diese Bezeichnung im ersten Moment irreführend scheint, alles steht unter Wasser! Gut, dass wir in einem komfortablen Jeep hocken. Die Situation ist auf jeden Fall abenteuerlich, aber nicht beängstigend. Kurze Zeit später haben wir trockenen Boden unter den Füßen – Fotosession #1 kann beginnen! Ich stelle fest, dass ich im Vergleich zum Rest der Mannschaft eher schlecht ausgestattet bin – sie packen allerhand Requisiten, Kameraobjektive, Selfiesticks & mehr aus. Da steh ich mit meinem Handy blöd da – zum Glück darf ich mir ein paar Sachen ausleihen ???? Anschließend versammeln sich gefühlt alle Gruppen in einem Hostel zum Mittagessen, jeder Guide baut ein Picknick auf. Quinoa (endlich!) und Gemüse, da geht einem das Vegetarierherz auf. Natürlich steht auch eine Tupperdose mit gebratenem Lama bereit – jedem das Seine.
Weiter geht es mit Session #2, diesmal komplett umgeben von Weiß, das einen herrlichen Kontrast zum strahlend blauen Himmel bildet. Mittlerweile sind wir als Gruppe zusammengewachsen, ich werde vermutlich in den Urlaubsbildpräsentationen von ca. 13 Portugiesen mehr als einmal auftauchen.Wir haben Glück, da es in den letzten Tagen geregnet hat, ist die berühmte Spiegelung der Salzwüste gut erkennbar. Mir ist doch noch ein passendes Accessoire eingefallen, dieses befindet sich leider im Koffer, der wiederum auf dem Dach festgeschnallt ist. Auf mehrfaches Bitten und Betteln ermöglicht mir unser Guide Ruven schließlich Zugang. Sein Blick, als ich eine rosafarbene Einhorn-Badeente zu Tage befördere: Unbezahlbar. Ein paar Gruppenbilder und -videos sind natürlich auch Pflicht.
Nachdem alle Bilder und noch 1000 zusätzliche im Kasten sind, fahren wir zu den Hotels in San Juan. Ich bin begeistert, meine Unterkunft bietet warmes Wasser und fantastisches Abendessen, während dem ich mich mit einer peruanischen Familie anfreunde. Auch die Temperaturen sind absolut angenehmen, meinen Schlafsack lasse ich erstmal eingepackt. Die Freude auf morgen ist groß! Noch bessere Unterkünfte gibt es auf der Individuelle & private Bolivien Salzsee Tour .
Tag 2: Von San Juan vorbei am Vulkan Ollagüe zur Laguna Colorada
Nach einem absolut akzeptablen Frühstück und warmer (!) Dusche holt mich Ruven pünktlich um 8 Uhr ab, los geht’s, ein neues Aventura. Unser erstes Ziel ist eine stillgelegte Bahnstrecke (ursprünglich zwischen Uyuni und Ollague), die dank Bergen und Landschaft im Hintergrund eine Superkulisse für weitere tolle Bilder bietet. Das praktische an einer kleineren Gruppe ist natürlich auch, dass die Dauer der einzelnen Stopps flexibel gewählt werden kann.
Danach halten wir am berühmten Vulkan Ollagüe an, hier kann man sich wie bei den meisten Attraktionen auch mit Getränken und Snacks eindecken. Die Natur Boliviens beeindruckt mich nach wie vor sehr.
Nächster Halt: Bunte Lagunen, in denen sich Flamingos tummeln, ein atemberaubender Anblick! Man sollte auch Ruvens DJ-Qualitäten nicht unerwähnt lassen, sein kleiner USB-Stick ist voll mit einer Mischung aus Tradition und Popkultur.
Zum Mittagessen baut er wieder ein Picknick auf, diesmal in einem Haus nahe des Sees. Ich bin überrascht, wie viele Menschen unsere Route abzufahren scheinen, da man auf der Strecke kaum anderen Autos begegnet. Nach der Stärkung fahren wir zu einer kunterbunten Felsformation, passenderweise Montañas Colorades getauft, wieder ein perfektes Fotomotiv. Etwas absolut Einzigartiges folgt im Anschluss: Ein kleiner Wald aus Steinbäumen, im entferntesten Sinne an Stonehenge erinnernd. Mittlerweile ist deutlich ein pfeifender Wind zu spüren, bei meinem knallroten Gesicht jedoch ganz angenehm…
Es ist schon später Nachmittag, wir haben noch ein weiteres Ziel – die Laguna Colorades, ebenfalls knallrot, allerdings ein See. Unfassbar, sowas hab ich wirklich noch nie gesehen. Getrübt wird das ganze kurzzeitig von einem kleinen Schneesturm, glücklicherweise haben wir jedoch unsere Fotos schon im Kasten und er zieht auch schnell vorbei.
Bis zum Hotel ist es nicht mehr weit, dort verbringe ich die Zeit bis zum Abendessen mit meinen neuen portugiesischen Bekannten beim Kaffee trinken, Kicker, Tischtennis und Karten spielen – der ganze normale Backpacker-Alltag! Die Unterkunft heute ist nicht ganz so komfortabel wie sonst, aber darauf war ich ja vorbereitet. Die Toiletten sind vernünftig, Kuschelsocken habe ich eingepackt, die Temperatur ist wirklich auszuhalten. Heute bleibt keine Zeit für Abendprogramm, schon um 5 gibt es Frühstück, Hasta Manaña!
Tag 3: Vorbei an Geysiren nach Hito Cajon zur Grenzen nach Chile
4:30 – Wecker klingelt – wer und wo bin ich? Achja, mitten in der bolivianischen Wüste 🙂 Die Nacht hatte ich mir auf jeden Fall kühler vorgestellt, aber dank Körperwärme und einigen Decken ließ es sich gut aushalten. Nach einem kurzen Frühstück (leckeren Pfannkuchen) brechen wir noch im Dunkeln auf, und das nicht ohne Grund: Unser nächstes Ziel, Geysire sind nur in der Früh sichtbar. Es geht hoch bis auf über 5000 Meter Höhe! Ich persönlich liebe die Stimmung bei Dämmerung sowieso, entsprechend begeistert bin ich trotz Kälte. Anschließend besichtigen wir noch weitere Lagunen und Felsformationen, bevor wir gegen etwa 9 Uhr die chilenische Grenze (Hijo Cajon) erreichen. Nun heißt es Abschied nehmen, ein letztes Foto, Austausch von Mailadressen, Adios Amigos. Es waren fantastische Tage, eine Uyunitour im Jeep sollte wirklich bei keinem Bolivien-Besuch fehlen!
Im Anschluss an die Uyuni Tour bietet es sich an, ein paar Tage in der Atacamawüste in Chile zu bleiben, zum Beispiel im Rahmen der Atacama Wüste Tour (5 Tage).
Und wie die Reisedepeschen ihre Uyuni Tour erlebt haben, erfährst du hier.