12 Tage Gardenroute!
Unsere Kollege Lars ist im Frühjahr mit dem Mietwagen entlang der Südafrika Garden Route (15 Tage) in Südafrika gereist. Was ihm besonders gutgefallen hat und wie er seine Reise organisiert hat, berichtet er im Blog.
Tag 1: Ankunft in Kapstadt
Nach Ankunft am Flughafen Kapstadt wurden wir direkt von unzähligen Taxifahrern empfangen. Wir wählten lieber den direkten Weg für umgerechnet ca. 5,00 Euro pro Person mit dem modernen CiTi Airport Shuttle Bus in die Stadt. Unterwegs sahen wir zu beiden Seiten die ersten „Townships“, dann das Zeichen der Hoffnung in einem großen Bildnis von Mandela am beeindruckenden Civic Centre. Dort stiegen wir einmal um und gelangten über das moderne Stadtzentrum zu unserem Hostel Nähe Waterfront.
Nach einer kurzen Erholungsphase haben wir die erste Erkundung an dem „Place to Be“ an der Waterfront unternommen. Unzählige Geschäfte, ein Riesenrad, und viele Straßenkünstler machen den Hafen zum sehenswerten Ausflugspunkt. Eine Art Amphitheater unmittelbar an der Victoria Warf Mall sorgt für zusätzliches Programm, wie Konzerte, Fashion-Shows oder abends Open-Air Kino.
Kulinarisch ist hier das Susi-Restaurant „Willoughby“ ein Erlebnis.
Zum späteren Abend haben wir uns im „Stardust“ eine professionelle Gesangs-Show der zukünftigen Stars angeschaut. Das besonders interessante an der Aufführung war, das die Sänger in den Gesangspausen sogar als Kellner auftraten, was zu einer sehr lockeren Atmosphäre sorgte – ein tolles Erlebnis.
Tag 2: Township Tour
Heute Vormittag hatten wir Zeit zu entspannen, und erste Besorgungen für unsere Rundreise zu erledigen. Für den frühen Nachmittag haben wir eine „Township-Tour“ geplant, die uns in das älteste Township Kapstadts – Langa führte. Da unser Guide selbst aus dem Gebiet stammt, konnten wir neben den visuellen Eindrücken auch sehr Wissenswertes über das Leben der hier lebenden Menschen erfahren. Nachhaltig bleibt mir in Erinnerung, wie zugänglich und freundlich uns die Menschen begegnet sind, trotz aller Widrigkeiten ihres Alltages. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert.
Abends waren wir Afrikanisch essen. Zu Kudu, Strauß und Springbock wurde traditioneller Live-Musik gespielt, so gut, das gute Mahl in Marcos Afrikan Place fast zur Nebensache wurde.
Tag 3: Hout Bay, Simons Town und Boulders
Wir nutzen unseren ersten Tag mit Mietwagen, um die weitere Umgebung Kapstadts kennenzulernen. Über die schöne Hout Bay und entlang der Panoramastraße Chapman´s Peak Drive mit tollen Ausblicken auf die Bucht, war unser Ziel das Kap der guten Hoffnung. Dort angekommen hielten wir uns zunächst oberhalb zum Cape Point, von wo wir aus einen Rundumblick auf beide Seiten der Halbinsel und auf das Kap hatten. An der Küste begegneten uns später neben einigen Touristen die ersten Strauße. Im Wasser und über dem Wasser war ein Spektakel aus unzähligen Wasservögeln und Seelöwen. Nicht weit entfernt am Boulders Beach kamen wir in einer Pinguin-Aufzuchtstation den Geschöpfen im Smoking sehr nahe.
Über den Hafenort Simon´s Town mit seinen anmutigen, im viktorianischen Stil erbauten Häusern und seinen kleinen Boutiquen ging es nach Muizenberg. Hier konnten wir die knallbunten Strandhäuser mit Blick auf das Kap geniessen – ein ideales Fotomotiv für jeden Desktop.
Tag 4: Waterfront und Boo Kap
Nach dem erlebnisreichen gestrigen Tag haben wir das Auto in Kapstadt zunächst stehengelassen. Stattdessen haben wir den Tag mit einer lohnenswerten Hafenrundfahrt an der Waterfront (sponsored by CitySightseeing Bus und für kleines Geld) begonnen. Dabei genossen wir auch den Blick auf den weißgedeckten Tisch des Tafelberges mit dem Lion´s Head im Hintergrund.
Anschließend haben wir eine CitySightseeing- Bus Tour durch die bunte Stadt unternommen. Punkte wie z.B. der Green Market, das Distrikt 6 Museum , die City-Hall, der Tafelberg und das Boo Kap Viertel standen auf dem Programm. Kulinarisch haben wir uns ein paar Meter bergauf in das Bo-Kaap Viertel mit seinen knallbunten Häusern begeben und eines der leckersten Restaurants in Kapstadt aufgesucht, natürlich Kap-Malaiisch (Bo-Kaap Kombuis).
Als Tagesabschluss sind wir zum Sonnenuntergang nach Bloubergstrand gefahren. Mit dem Blick auf Kapstadt,Tafelberg,Lion´s Head, Strand, Meer und Kite-Surfern wurde die Szenerie mit einem perfekten Sonnenuntergang komplettiert.
Tag 5: Hubschrauberflug über Kapstadt
Schon unser letzter Tag in Kapstadt. Zunächst geht es zu unserem Lieblingsstrand in Kapstadt – Camps Bay. Parkähnlich angelegt u.a. mit Fächerpalmen, Pinien, große Granitbrocken, feiner Sandstrand, türkisblaues Wasser und die sogenannten 12 Apostel (die Felsspitzen des Tafelberges) im Hintergrund ist es der ideale Ort zum relaxen oder für einen Sprung ins Wasser.
Danach ging es in den botanischen Garten von Kirstenbosch. Der Garten ist ideal am Hang des Tafelbergs gelegen und zählt zu einem der schönsten Gärten der Welt. Die Flora ist ist an Fülle und Artenvielfalt beeindruckend. Mit Hängebrücken über Baumgipfel, Skulpturen von Dinos und zum Picknick einladene Wiesen könnt Ihr hier ein paar Stunden verbringen. Trotz Herbst waren noch einige Pflanzen in Blütenpracht, wie sieht das dann erst im Frühling/Sommer aus…?!
Für einen besonderen Abschluss Kapstadts haben wir uns (durch den aktuell günstigen Wechselkurs möglich) ein spektakuläres Highlight gegönnt – einen Hubschrauberflug um Kapstadt und die Tafelberge, sehr empfehlenswert.
Tag 6: Hermanus
Die eigentliche Rundreise mit unserem Mietwagen beginnt. Die Reise führt uns über den schönen Küstenort Hermanus. Lohnenswert ist hier ein Spaziergang direkt am Meer entlang mit seinen Felsformationen und dem Blick auf das südlichste Ende Afrikas.
Tagesziel ist L´Agulhas. Noch grad rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang sind wir auf dem direkten Weg zum Kap Agulhas gefahren. Wie es sich für ein Kap gehört, wurden wir von einem schönen Leuchtturm begrüsst und wanderten die letzten Meter zum markanten Punkt. Besonders schön aber auch erstaunlich war es, dass keine Touristen anwesend waren. Dabei waren wir jetzt an dem südlichsten Punkt Afrikas und gleichzeitig am Schnittpunkt zwischen Atlantischem und Indischem Ozean. Einen fast mysthischen Anblick bot der wiedermal perfekte Sonnenuntergang mit einer gestrandeten und verrosteten Yushin Maru (Walfänger-Schiff).
In unserem Hostel haben wir bei selbstgebrautem L´Algulhas Bier und Musik von Xavier Rudd den Abend ausklingen lassen.
Tag 7: Mossel Bay
Auf dem Weg Richtung Mossel Bay haben wir den Tipp bekommen, über Arniston zu fahren und das Nature Reserve „De Hope“ mitzunehmen. Trotz Schotterpisten unterwegs hat es sich gelohnt. Das ehemalige Fischerdorf Arniston ist vom Tourismus bislang verschont. Besonders sehenswert sind die alten Fischerhäuser mit ihren Reed-Dächern. Schnell kamen wir ins Gespräch mit den Einheimischen, die immer noch größtenteils vom Fischfang leben und konnten sogar einen Blick in die Wohnräume der Häuser bekommen.
Das Nature Reserve De Hope schmiegt sich an die Dünenlandschaft am Indischen Ozean. Es ist nur über einige Kilometer Schotterpiste zu erreichen, aber der Aufwand lohnte sich. Nicht nur die beeindruckende Küstenlandschaft, sondern auch der Kontakt mit der Tierwelt war außergewöhnlich, u.a. Zebras, Oryx-Antilopen, Springböcke, Austernknacker und Seelöwen haben wir gesichtet. Im Winter sind hier auch Wale zu beobachten.
Tag 8: Safari im Botlierskop Private Game Reserve
Nach unserer Übernachtung Nähe Mossel Bay haben wir eine geführte Safari im Botlierskop Private Game Reserve unternommen. Aus unserer Sicht ist bei einer Südafrikareise eine Safari -“ein muss“. Ihr könnt hier Wildtiere teilweise bis auf wenige Meter entfernt sehen. Neben dem Beobachten von z.B. Giraffen, Wasserbüffel, Nashörner, Nilpferde und Löwen haben wir sehr viel Wissenwertes der Tier von unserem Guide erfahren. Eine gute Gelegenheit, um schöne Wildlife-Fotos zu machen.
Nachmittags ging es weiter in die charmante Kleinstadt Knysna. Der Ort ist idyllisch von Bergen umgeben und eine große Lagune liegt zu ihren Füßen. Die Knysna Heads bilden einen schmalen Zugang in die Lagune, auch das Tor zum Indischen Ozean genannt. Da wir bereits hörten, das der Ort auch das Hauptziel der südafrikanischen Urlauber ist, haben wir direkt 2 Nächte hier eingeplant.
Den ersten Abend haben wir mit Austern – lokale Spezialität und Robertson-Wein ausklingen lassen.
Tag 9: Knysna
Um Knysna herum gibt es neben Wassersport auch unzählige Wandermöglichkeiten. Wir entschieden uns für eine ausgiebige Strandwanderung an der Buffels Bay, ein weitläufiger Strand mit Steilküste. Am Ausläufer der Bucht haben wir u.a. mehrere Minuten das Anlaufen der meterhohen Wellen auf Felsformationen beobachtet, ein Naturspektakel. Auch eine Gruppe von Delphinen haben die Wellen für sich genutzt, indem sie eine kleine Surf-Show für uns boten. Später haben wir uns auch den sehenswerten Hafen von Knysna angeschaut.
Tag 10: Tsitiskamma
Nach dem Frühstück war Shopping-Zeit. Zu diesem Zweck fuhren wir in das nur wenige Kilometer entfernte Sedgefield, wo immer samstagmorgens der größte Farmers-Markt der Umgebung stattfindet. Hier findet Ihr alles was das Herz begehrt von schönen Holzschnitzfiguren, Schmuck, Kitsch, Kleidung bis leckeren Smoothie-Ständen u.a. lokale Köstlichkeiten. Mit gefüllten Taschen ging es weiter Richtung Tsitsikamma.
Tsitiskamma ist einWander- , Tubing -, und Kanoing-Paradies. Nachdem wir unser Gepäck im Hostel untergebracht hatten, ging es direkt in den Nationalpark zum Wandern. Über Hängebrücken, Stock und Stein führte uns der teilweise recht anspruchsvolle Pfad bis zu einem sehr schönen Wasserfall. Unterwegs sind uns öfters die niedlichen Klippschliefer über den Weg gelaufen – vom Aussehen her irgendwo zwischen Kaninchen und Murmeltier. Die Wanderung solltet Ihr bis spätestens 14:00 Uhr beginnen, da der Weg später durch die Flut unpassierbar werden kann.
Für die Waghalsigen kann hier auch der höchste Bungee-Sprung von einer Brücke mit 232 Meter freiem Fall unternommen werden.
Tag 11: Robertson
Da wir bereits morgen Abend wieder von Kapstadt aus nach Hause fliegen müssen, haben wir uns heute auf eine große Fahrtstrecke eingestellt (ca. 500 km). Es geht über Knysna, George, Oudtshorn, Galitzdorp, umd Montagu bis nach Robertson.
Wir haben uns dafür entschieden, weil wir unbedingt die Klein-Karoo Wüste kennenlernen wollten. Tatsächlich ist Wüste nicht gleich Wüste, so das sich die Fahrt als doch abwechslungsreich gestaltete. Weitläufige, steppenähnliche Landschaften mit hoch aufragenden Bergen, kleinere Städte und einfacher anmutend als an der Küste und bildeten zumeist den den Anblick. Die Straße (R 62) ist sehr gut ausgebaut. Eine lohnenswerte Pause war in Galitzdorp, um das berühmte „Karoo-Lamb“ zu probieren. Als eine Art Schmorbraten serviert, war das Lamm einfach köstlich. Der besondere Geschmack kommt von den nur in der Wüste vorkommenden Kräuter, auf der die Tiere tagtäglich grasen.
Gegen 18:00 Uhr sind wir in Robertson angekommen und gönnten uns später einen hießigen Weisswein, aus dem ältesten Weinanbaugebiet Südafrikas.
Tag 12: zurück nach Kapstadt
Heute war leider schon der letzte Tag für uns in diesem phantastischen Land. Wir tauchten weiter in das Weinanbaugebiet über Worcester hinein und stellten fest, das sich das Gebiet deutlich von unserem bekannten Gebieten (z.B. an der Mosel) unterschied. Statt Flüsse und saftiges Grün ist es hier trockener, wärmer und mit höheren Bergen umgeben.
Ein sehenswerter Ort unterwegs ist Franschhoek. Bereits Ende des 17 Jhd. Siedelten sich hier die Hugenotten an. Ein großes Denkmal und ein Museum im Ort erinnert an die Zeit. Für uns war es nochmal eine gute Gelegenheit, in den zahlreichen Boutiquen das ein oder andere Souvenier zu ergattern und bei einem Kaffee die Szenerie mit den Bergen im Hintergrund zu geniessen.
Über die Studentenstadt Stellenbosch (ca. 28.000 Studenten) fuhren wir nochmals zurück nach Kapstadt an die Waterfront und genossen letzten die letzten Augenblicke in Südafrika. Aber Achtung! Trotz vermeintlich genügend Zeit für die Fahrt zum Flughafen sind wir doch über 1 Stunde in den Stau gekommen (gegen 16:00 Uhr). Später erfuhren wir, das die Staus nicht selten bis 2 Stunden anhalten können.
Die Reise war für uns einfach ein großes Erlebnis mit vielen schönen Erinnerungen. Die beeindruckende Natur, das leckere Essen, die gute Infrastruktur und die sehr angenehme Mentalität der Menschen (egal welche Hautfarbe) haben wir hoffentlich nicht zum letzte Mal gesehen.