Liebe Reisende,
ich freue mich sehr, dass Sie/Ihr euch für das Thema Nachhaltigkeit interessiert.
Den Reiseveranstalter JOVENTOUR habe ich 2012 gegründet, mit dem Ziel, eine neue Reiseart anzubieten. Ich bin selbst viel gereist und habe im Ausland studiert, wo auch schlussendlich die Idee entstanden ist, Rundreisen mit öffentlichen Bussen anzubieten.
Inzwischen stehen wir in Deutschland und weltweit nicht nur vor wirtschaftlichen, sondern auch vor ökologischen Herausforderungen und ich, als Unternehmerin, möchte meinen Teil dazu beitragen, möglichst lösungsorientiert mit diesen Schwierigkeiten umzugehen. Daher haben wir uns entschieden, ab sofort (1. September 2019) alle Reisen CO2-neutralisiert anzubieten.
Klimaneutrales Reisen – ist das möglich?
Jein. Natürlich werden beim Reisen immer CO2-Emissionen entstehen. Aber es gibt Möglichkeiten, diese zu kompensieren. Dafür haben wir uns unsere zehn meist gereisten Routen (ausgenommen von Wanderungen) angeschaut und die durchschnittlich zurückgelegten Kilometer berechnet. Im Schnitt werden 2/3 im Linienbus gereist und 1/3 mit dem Flugzeug. Da der Fluganteil pro Land stark variiert, haben wir entschieden einen Anteil von 50% Linienbusreisen und 50% Flugreisen zu kalkulieren. Der Kompensationsanbieter First Climate hat dafür das ausgestoßene CO2 berechnet. Da wir die Kompensationsbeträge vorstrecken, neutralisieren wir die ausgestoßene Menge in Schritten von 150 Reisenden.
Die An- und Abreisen sind bei unseren Reisepaketen nicht inkludiert, sodass wir diese Langstreckenflüge auch nicht kompensieren. Erstellen wir allerdings Angebote zu vermittelten Linienflüge, werden diese ab sofort auch nur noch kompensiert angeboten.
Unsere Kooperation mit First Climate
First Climate ist ein Kompensationsanbieter, der seit 20 Jahren im freiwilligen Emissionshandel dabei hilft, Klima- und Naturschutz in die tägliche Arbeit von Unternehmen zu integrieren. Rund um Klimaneutralität, grüne Energie, Wassermanagement oder individuelle Klimaschutzprojekte hilft First Climate Organisationen weltweit dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Unser Projekt
Unser Herz schlägt für Lateinamerika. Aus diesem Grund haben wir für unsere Unterstützung das Projekt: „Nachhaltige Forstwirtschaft in der Amazonas-Region Madre de Dios“ in Peru ausgewählt. Die Provinz Madre de Dios liegt im peruanischen Amazonas-Becken in einer ursprünglichen und isolierten Lage. Seit August 2011 wird die Region jedoch durch den Transoceánica Highway durchschnitten und die Entwaldung durch Rodungen für die Landwirtschaft und illegale Abholzung schreitet stetig voran. Mit unserem Beitrag helfen wir dabei eine 100.000 Hektar große Fläche, bedeckt von dichtem Regenwald, zu überwachen und vor illegalem Zuzug und umweltschädlicher Nutzung zu schützen.
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Ist das nicht nur etwas fürs gute Gewissen?
Vielen nachhaltig agierenden Unternehmen wird vorgeworfen sich nur für den Klimaschutz einzusetzen, um in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image vorweisen zu können. Wir sind uns natürlich bewusst darüber, dass Reisen nie CO2-neutral sein wird. Aber Reisen verbieten?
Alle unsere Mitarbeiter sind selbst viel gereist und wir haben dadurch viel gelernt, uns weiterentwickelt und wurden geprägt. Das möchten wir auch weiterhin vermitteln und unseren Reisenden ermöglichen.
Ich möchte mich allerdings für einen bewussten „Konsum“ beim Reisen einsetzten. Ich vergleiche meine Einstellung gerne mit dem Genuss von Cola. Cola ist so günstig, dass wir es täglich trinken könnten. Tun wir (oder die wenigstens von uns) aber nicht, weil wir wissen, dass zu viel davon dem Körper schadet. Trotzdem kann ein Glas Cola (gerade im Sommer mit Eis und Zitrone) ein wunderbarer Genuss sein, den man nicht bereuen muss.
Genauso sollte es mit dem Reisen sein: bewusstes Reisen prägt uns. Zu viel und dauerhaftes Reisen kann schädlich sein.
Unsere Vision: Nachhaltiger reisen
Alles in allem lieben wir das Reisen und selbstverständlich möchten wir die Neugierde der Menschen an fremden Ländern und Kulturen und den interkulturellen Austausch nicht bremsen. Trotzdem möchten wir mit unserer Vision für eine bewusstere Form des Reisens plädieren. Der Luxus, Urlaub zu machen, und sogar (fast) überall hinreisen zu können, ist ein riesiges Geschenk, das nur ganz wenigen Menschen vorbehalten ist. Deshalb möchten wir dazu auffordern nachhaltiger zu denken, handeln und gemeinsam mit Ihnen/Euch einen Schritt in Richtung klimaschonendes Reisen gehen.
Wenn Sie/Ihr Fragen zu unserem Projekt habt, beantworte ich diese gerne.
Ihre/Eure
Meike Haagmans
(Gründerin und Geschäftsführerin)