Trotz der Eruptionen der Vulkane El Cumbre und Sierra Negra auf den Galapagos-Inseln, ist das Reisen dort unbedenklich. Touristische Regionen sind nur zum Teil betroffen und es werden Alternativen geboten.
Galapagos- Insel Fernandina
Am Wochenende des 16. und 17. Junis brach der Vulkan El Cumbre erneut aus. Bereits Sonntagabend gingen die Emissionen und das Zittern zurück. Die Eruption kann wenige Stunden oder Tage beanspruchen, jedoch ist auch ein Wiedererwachen möglich, sodass ein sicherer Abstand eingehalten werden sollte.
Neben mehreren prognostizierten vulkanischen Erschütterungen (Magnitude 2,9-4,1 Richter) und einer moderaten Gassäule entfliehen diesmal Lavaströme aus zwei Spalten in den NNE-Hängen. Diese Ströme haben bereits die Küstenlinie erreicht und verursachen die seltenen und spektakulären Phänomene von Dampfexplosionen, wie sie auch kürzlich auf Hawaii zu beobachten waren.
Die jüngsten Eruptionen wurden von mehreren Kreuzfahrtyachten im engen Bolívar-Kanal zwischen Fernandina und Isabela beobachtet. Die Naturführer von M / C Nemo I, Archipel I & 2, berichten, dass der Besuch des nahe gelegenen Espinoza Point ohne Probleme durchgeführt werden konnte. Die Nationalparkbehörden sind wachsam, befinden es aber nicht für notwendig die westlichen Kreuzfahrtrouten umzuleiten und raten daher lediglich einen sicheren Abstand zu wahren.
Vorherrschende Winde leiten die Wolke aus Wasserdampf, vulkanischen Gasen und – bisher wenig – vulkanischer Asche in Richtung des offenen Pazifischen Ozeans und verursachen keine Probleme in den touristischen Zonen.
Eine Gefahr für die die einzigartige Tierwelt dieser unberührten Insel wird nicht vermutet und es werden keine Evakuierungen durchgeführt. Die wichtigsten Kolonien befinden sich im Süden und Westen. Kurz nachdem der Ausbruch ausbleibt, wird ein Team von Technikern und Parkwächtern das Gelände betreten, um die Auswirkungen auf die Biodiversität zu messen.
Galapagos- Insel Isabela
Der Vulkan Sierra Negra wurde am 26. Juni von Alarmstufe gelb auf Alarmstufe orange hochgestuft, da nun die lang erwartete Eruption beginnt. Unterdessen haben die Behörden das Gelände vorübergehend geschlossen, einschließlich beider Aussichtspunkte auf dem Kraterrand, den Pfaden und dem Nationalparkeingang von El Cura. Ob die Seite zu El Cura bald wieder geöffnet werden kann, muss noch evaluiert werden, da die vulkanische Aktivität auf der anderen Seite statt findet. Alle anderen touristischen Aktivitäten auf der Insel laufen jedoch ohne Einschränkungen weiter. Für die Reisenden, die in Puerto Villamil sind oder dieses Gebiet besuchen, wird die Tour nach Sierra Negra durch Tintoreras, einer Kajaktour oder einem Besuch der Feuchtgebiete oder des Aufzuchtzentrums ersetzt.
Obwohl die Lavaströme nicht in Richtung landwirtschaftlicher oder bewohnter Zonen verlaufen, wurden bisher alle Bürger des Hochlands vorsichtshalberin ein sichereres Gebiet evakuiert und der Unterricht wurde eingestellt. Am 26. Juni meldete das Geophysikalische Institut sechzehn seismische Erschütterungen (bis zu einer Stärke von 5,3 Richter) vor der eigentlichen Eruption, einer ± 10,5 km hohe Dampf- / Aschesäule und Satellitenhitzebilder, die auf Lavaströme innerhalb der größten Krater des Archipels hinweisen und auf mehrere weitere Ströme in Richtung der nördlichen Hänge zwischen Elizabeth Bay und Moreno Point. Bislang wird dieser Ausbruch als „gemäßigt“ eingestuft, ohne Ascheregen in Puerto Villamil oder große Explosionen. Ebenso wurde eine neue Serie von acht vulkanischen Erschütterungen registriert (bis zur Größenordnung 3.3 Richter). Während der letzten Eruption im Jahr 2005 erreichten Lavaströme nicht das Meer, aber 1979 stoppten diese kurz vor dem alten Mangle Forest in Elizabeth Bay. Vorherrschende Winde leiten die Asche- und SO2-Säule von den zentralen und östlichen Inseln weg; Nach Angaben der Behörden driftet diese nach Westen ab, aber auf der Wetterkarte von www.windy.com scheint sie Richtung Nordosten, über Isabela, Fernandina und Santiago nach Panama zu ziehen.
Weitere spanischsprachige Berichte findet ihr hier.